NutzerInitiative Dreieichbahn

Pressemitteilung der Nutzerinitiative Dreieichbahn vom 05.04.2014

Der Dreieichbahnvertrag zwischen RMV und DB Regio ist unterzeichnet und die dazu herausgegebene Presseerklärung des RMV lässt keine Zweifel mehr:

Auf der Dreieichbahn sollen ab 2016 massive Angebotsausdünnungen Realität werden, sie betreffen gerade das Angebot in der extrem stark nachgefragten und für Pendler eminent wichtigen Hauptverkehrszeit und am Vormittag:
x Ausdünnung des Zugangebots vom 15- auf einen 30-Minuten-Takt zwischen 6:30 und 7:30 in Richtung sowie von 16:30 bis 18:30 aus Richtung Frankfurt
x Streichung von nahezu 1/3 der Sitzplätze zwischen 6 und 9 sowie 16 und 18 Uhr
x Entfall des heutigen durchgehenden 30-Minuten-Takt zwischen 9:00 und 12.00 auf der Strecke zwischen Ober Roden und Buchschlag.
Diese starken Verschlechterungen können auch nicht die vom RMV angekündigten zusätzlichen direkten Fahrten in den Frankfurter Hauptbahnhof in den schwach nachgefragten Zeiten wie z.B. Nachmittags aufwiegen, weil davon nur ein Bruchteil der täglichen Fahrgäste profitieren.

Mit dieser Angebotsausgestaltung hat sich der RMV in eklatanter Weise über den einhellig geäußerten Wunsch der Kommunen Rödermark und Dreieich und des Aufsichtsrats der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (KVG) nach Aufrechterhaltung der heutigen dichten Angebots gerade in der Hauptverkehrszeit hinweggesetzt.

Schlimmer noch: Der RMV versucht in seiner Presseerklärung mit der Nachricht "Künftig wird das Fahrplanangebot ausgeweitet" Kommunen, Mandatsträger und Bürger der Regionen zu täuschen indem er die einschneidenden Angebotsverschlechterungen verheimlicht.

Als Nutzerinitiative fordern wir den RMV auf, detailliert zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen und dabei unverzüglich den künftigen Dreieichbahnfahrplan gesamthaft offenzulegen.

Gleichzeitig müssen bis zur Inbetriebnahme 2016 die kritisierten Mängelpunkte nachgebessert werden. Das heißt an erster Stelle
x In der pendlerrelevanten Hauptverkehrszeit unveränderte Beibehaltung des heutigen 15-Minuten-Taktes und Ausweitung des heutigen Sitzplatzangebotes
x Tagsüber Beibehaltung des durchgehenden 30-Minuten-Taktes zwischen Ober Roden und Buchschlag
In Zeiten notwendiger größter Ansteuerungen zur Erreichung der gesetzten Klimaschutzziele mutet die jetzt für die Dreieichbahn sichtbar gewordene Angebotspolitik des RMV wie eine Konterkarierung erforderlichen Handelns an. Ein klimaschonendes und stark nachgefragtes Angebot wird zusammengestrichen mit der zwangsweisen Folge von schmerzlichen Abwanderungen zum klimaschädlichen Autoverkehr.

Das ist das falsche Signal für die Verkehrsentwicklung im Zentrum des Rhein-Main-Gebietes. Hier ist jetzt der neue für Verkehr zuständige Hessische Minister Tarek al-Wazir gefragt, die offensichtlich von früheren hessischen Wahlperioden geprägte, rückwärtsgewandte RMV-Bürokratie ins zeitgemäße Gleis zu bringen.